KINDERWUNSCHBERATUNG

Vorbemerkung zu Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit

Ein Kind zu haben, gehört für viele Paare zu den unverzichtbaren Aspekten ihrer Lebensgemeinschaft. 
Ist es bei ernsthaftem Bemühen kaum ein Problem, ungeplanten Nachwuchs zu verhüten, so kann der Wunsch nach einem Kind dagegen nicht selten unerwartet schwer zu verwirklichen sein.
Die Diagnose ungewollte Kinderlosigkeit wird definitionsgemäß gestellt, wenn sich nach 1-2 Jahren ungeschützten Geschlechtsverkehrs zum optimierten Zeitpunkt keine Spontanschwangerschaft eingestellt hat.

Es wird geschätzt, dass heute – z.T. zwar nur vorübergehend – jede 7. Ehe ungewollt kinderlos ist.

In den letzten Jahrzehnten ist nicht nur das Verständnis der menschlichen Fortpflanzung und der zugrundeliegenden biologischen Vorgänge enorm gewachsen – auch die Möglichkeiten, ungewollt kinderlosen Paaren trotz erheblicher Störungen der Fruchtbarkeit (eines oder beider Partner) doch noch zu Kindern zu verhelfen, haben sich in atemberaubender Weise entwickelt.

Je eingreifender die Therapiemöglichkeit ist, desto lauter ist die Skepsis und auch die Kritik – und das nicht immer ohne Grund.

Doch bevor wir mit Ihnen über geeignete Behandlungsmethoden beim weiblichen Part nachdenken und sprechen können, gilt es einige Fragen abzuklären:

  • Anamnese von Zyklus, Dysmenorrhoe, ggf. Endometriose, Fehlgeburten, langjähriger Pilleneinnahme, Kinderanamnese des Partners
  • Ausschluss von Ursachen der Ernährung, der Lebensweise und Labor-Diagnostik auf eine evtl. fehlende Versorgung mit Mikronährstoffen incl. Vitamin D
  • Labordiagnostik zum Ausschluss einer unzureichenden Hormonproduktion der Eierstöcke (Ovarialinsuffizienz)
  • Zyklusdiagnostik mit 6-12 Monate Zyklusdokumentation ggf. incl. Temperaturkurven
  • Ultraschalldiagnostik in Zyklusmitte bez. eines funktionsgerechten Eisprunges
  • Evtl. Störungen des Hormonhaushaltes der Frau, v.a. bezüglich Progesteron (siehe auch Hormontherapie)
  • Bei entsprechender Vorgeschichte Ausschluss von Störungen der Eileiter (Verklebungen, gestörter Tubenfaktor)
  • Ausschluss von Stressfaktoren oder psychischen Beeinflussungen der Fruchtbarkeit
  • Ausschluss von Störungen der Spermienproduktion, des Hormonhaushaltes sowie des Stoffwechsels incl. Vitamin D und Mikronährstoffe des Partners

Wenn dies alles abgeklärt ist, können eventuelle Therapiemöglichkeiten vor Ort und ggf. eine Überweisung in ein Kinderwunschzentrum, für den Partner ggf. zum Urolgen für ein Spermiogramm diskutiert und überlegt werden.