BIOIDENTISCHE HORMONTHERAPIE

Bioidentische Hormone aus der tropischen Yams-Wurzel (nach Dr. John Lee)

Die Risiken einer Hormonersatztherapie werden sehr kontrovers diskutiert. Die deutschen Fachgremien, alle voran die Konsensus-Arbeitsgruppe Hormone der Deutschen Gynäkologischen Gesellschaft empfehlen die Hormoneinnahme einhellig, da bisher keine durch Hormone neu ausgelöste Brustkarzinomfälle bekannt sind. Nur bei genetisch vorbelasteten Frauen kommt ein Brustkarzinom früher zum Ausbruch, ist dann aber auch wieder besser therapierbar.

Insgesamt wird die Zahl von Todesfällen im Alter ohne Hormonersatztherapie höher angegeben als mit Hormonen. Die negativen Folgen von Östrogenmangel bezüglich der Knochen, des Fett- und des Zuckerstoffwechsel stehen auch in der Diskussion. Hier zeigen neueste Forschungen die wichtigen positiven Wirkungen von biodentischen Hormonen, allem voran Progesteron, dem wichtigsten Geschlechtshormon, v.a. für Frauen

Therapie mit bioidentischem Progesteron
(hergestellt aus dem Diosgenin der tropischen Yamswurzel)

Für Frauen, die bereits in den Wechseljahren sind, sollte natürliches (bioidentisches) Progesteron das wichtigste Ersatzhormon sein und nicht Östrogen, welches normalerweise verordnet wird. Bioidentisches Progesteron ist wesentlich nützlicher zur Behandlung von Osteoporose als Östrogen, da es nicht nur Osteoporose verhindert, sondern auch den Neuaufbau des Knochens fördert. Östrogen ist für die Blutgefäße schädlich, weshalb es auch nicht von Frauen mit Risiko für Schlaganfall und koronarer Herzkrankheit eingenommen werden sollte. Progesteron hat eine sehr günstige Wirkung auf die Blutgefäße und kann sogar Spasmen der Koronargefäße verhindern. Wie oben bereits erwähnt, ist Östrogen krebserregend. Im ersten Jahr als Premarin® (Östrogen gewonnen aus dem Urin trächtiger Pferde) zur Anwendung freigegeben wurde, entwickelten in der Tat 60.000 Frauen Gebärmutterkrebs. Aus diesem Grund wird heutzutage Frauen, die noch ihre Gebärmutter haben, zusätzlich synthetisches Gestagen (chemisch verändertes Progesteron, z. B. Provera®) verabreicht, um Gebärmutterkrebs zu verhindern.

Östrogen war schon immer ein Risikofaktor für Brustkrebs, und vor kurzem wurde entdeckt, dass das Gestagen Provera® die Chancen einer Frau, Brustkrebs zu bekommen, verdoppelt. Im Gegensatz dazu hilft naturidentisches Progesteron (menschen-identisches Progesteron) Brustkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs zu verhindern.
Östrogene und die synthetischen Gestagene sind lipogen, d. h. sie fördern die Entstehung von Fett und Cellulitis. Natürliches Progesteron hilft Fett zu eliminieren. Progesteron ist das „Wohlfühl -Hormon“ für Frauen und hilft zudem, die Libido einer Frau zu erhöhen. Östrogen kann das nicht. Das künstliche Östrogen der Verhütungspille z.B. führt regelmäßig zum Libidoverlust und zu depressiven Verstimmungen bei den Anwenderinnen und den konsekutiven Problemen.

Es ist erstaunlich, wie wenig über den Progesteron-Mangel bekannt ist. In vielen Fällen könnten diese Folgen durch die Anwendung von bioidentischem Progesteron verhindert werden. Es ist relativ einfach bei Frauen einen Progesteron-Mangel zu diagnostizieren, da diese Frauen häufig über folgende Beschwerden (siehe auch Menüpunkt konventionelle Hormontherapie) klagen:

  • Praemenstruelles Syndrom (PMS), auch mit Migräneneigungstarke
  • Menstruationsbeschwerden,Kopfschmerzen während der Periode und gesteigerte Empfindlichkeit der Brüste, oft mit Zystenbildungen
  • Blutungsstörungen, v.a. Vorblutungen vor der eigentlichen Menstruation
  • Probleme, schwanger zu werden
  • Myome der Gebärmutter
  • unklare diätresistente Gewichtsprobleme, oft auch im Zusammenhang mit Schilddrüsenstörungen, starke Schwangerschaftsübelkeit
  • Fehlgeburtsneigung

Diese Frauen sind in den meisten Fällen „Östrogen-dominant“, d.h. der starke Einfluss des Hormons Östrogen überwiegt sehr häufig. Hier ist eine entsprechende Laboruntersuchung dringend notwendig, danach kann eine Therapie geplant werden.

Das Britische Medical Journal „The Lancet“ berichtete kürzlich, dass sich bei Frauen mit fibrozystischen Veränderungen häufiger Brustkrebs entwickelt. Das ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass fibrozystische Veränderungen bei Frauen durch Progesteron Mangel und Östrogenüberschuss hervorgerufen werden. Niedrige Progesteron Spiegel führen zu einer Überproduktion von Östrogen. Es ist bekannt, dass Östrogen Krebs verursachen kann, naturidentisches Progesteron jedoch eher gerade vor Brustkrebst schützen kann. Wenn man einer prämenopausalen Frau natürliches Progesteron verabreicht, dann werden PMS, Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen und die Druckempfindlichkeit der Brüste verringert oder verhindert. Außerdem hilft Progesteron Migräne, Allergien und sogar Asthma zu beseitigen. Zystische Veränderungen der Brüste und Myome der Gebärmutter haben unter der Therapie mit naturidentischem Hormon die Tendenz, sich zurückzubilden oder zu verschwinden.

Aus verschiedenen Gründen beugt Progesteron einer Gewichtzunahme vor. Es ist ein den Stoffwechsel stimulierendes Hormon, da es hilft Fett zu verbrennen. Progesteron unterstützt die Funktion der Schilddrüse. Am wichtigsten ist jedoch, dass Progesteron die Überproduktion von Insulin verhindert. Insulin ist das primäre Hormon welches Fett erzeugt und zu dessen Einlagerung führt.

Es gibt über 300 verschiedene Progesteronrezeptoren, die über den gesamten Körper verteilt sind, weshalb man verstehen kann, wie einflussreich dieses Hormon ist.

Neueste Hinweise und Untersuchungen zeigen, dass nicht selten auch Männer in den Wechseljahren, in der so genannten “Andropause” (siehe Menopause der Frau) von Progesteronmangel, aber auch von anderen Hormonproblemen betroffen sind.

Neben Progesteron spielen natürlich auch andere Hormone eine wichtige und positive Rolle, so z.B. Pregnenolon, DHEA, Testosteron und das Östrogen Östriol. 

Mehr Informationen und Beratung zu dieser in Deutschland noch wenig verbreiteten Therapie mit Empfehlungen zu weiterführender Literatur, notwendigen und möglichen Labor-Untersuchungen, zu persönlicher Ernährungsumstellung sowie zu den die Arzneien herstellenden und verschickenden Apotheken erhalten Sie in einem individuellen naturheilkundlichen Gespräch in der Sprechstunde nach. Informativ und erleichternd für das Therapiegespräch und die -planung ist vorher die Lektüre der o.g. Bücher von Michael Platt und John Lee.

Zusammenfassend sollte die Entscheidung pro oder kontra Hormone immer von der klinischen Notwendigkeit, d.h. von den individuellen Beschwerden der jeweiligen Patientin sowie dem Hormonstatus geleitet sein.
Grundsatz ist dann: Soviel als nötig, sowenig wie möglich. Ergänzende Therapien sollten idealerweise nur mit naturheilkundlichen und homöopathischen Medikamenten stattfinden.

Ärzte verordnen Medikamente, über die sie wenig wissen
an Patienten, über die sie noch weniger wissen
gegen Krankheiten, über die sie überhaupt nichts wissen…

Voltaire