HORMONIMPLANTAT IMPLANON

Bei diesem erst seit Juni 2000 in Deutschland verfügbarem Kunststoff-Stäbchen, das unter die Haut an der Innenseite des Oberarms eingesetzt wird, bewirkt die dauerhafte Abgabe eines chemisch veränderten Gelbkörperhormons, eines Gestagens über eine Beeinträchtigung von Gebärmutterschleimhautwachstum und Muttermundschleim sowie einer Funktionsbeeinträchtigung der Eierstöcke mit Unterdrückung des Eisprungs als zusätzliche Verhütung.

Die Nebenwirkungen bestehen in vielfach auftretenden, sehr störenden Blutungsstörungen, die Blutung nach einigen Monaten bei vielen Anwenderinnen aus. Auch andere Gelbkörperhormon-Effekte wie Akne und geringer Haarausfall sind nicht ausgeschlossen. Anomalien der Gebärmutter stellen im Gegensatz zur Spirale keine Kontraindikation dar, eine Lageveränderung mit Verlust der Wirkung ist ausgeschlossen.

Die Einlage erfolgt in örtlicher Betäubung, bei der Entfernung muss das Implantat ebenfalls in örtlicher Betäubung nach Anlegen eines kleinen Hautschnitts durch den Arzt aus der Haut entfernt werden, was immer wieder schwierig ist, da das Stäbchen im Gewebe wandern kann und evtl. mit radiologischer Diagnostik gesucht werden muss. Das Implantat wirkt maximal 3 Jahre lang. Die Periodenblutung kann nach Entfernung des Implantates verzögert, d.h. nach bis zu 2 Jahren erst einsetzen, was eine Anwendung bei schwangerschaftswilligen Frauen nicht empfiehlt. Die häufigen Blutungsstörungen stören die meisten Anwenderinnen stark. Die Zuverlässigkeit dieser Verhütungsmethode ist mit der Sterilisation gleichzusetzen.