DREIMONATSSPRITZE

Durch eine hohe Dosis eines Gestagens (eines künstlichen Gelbkörperhormons) wird die Schleimhaut der Gebärmutter sowie das Milieu im Gebärmuttermundsbereich so beeinflusst, dass es zu keiner Befruchtung bzw. zu keiner Einnistung eines evtl. befruchteten Eis kommen kann. Zum Teil werden jedoch auch die Eierstöcke außer Funktion gesetzt, sodass mittelfristig die Blutung meist völlig ausbleibt. Da kein Östrogenanteil enthalten ist, entfallen dessen unerwünschte Nebenwirkungen und Kontraindikationen, allerdings sind mögliche Nebeneffekte des Gelbkörperhormons (Akne, Haarausfall und mögliche Gewichtszunahme) zu bedenken. Es kommt mitunter zu Zwischenblutungen, die zusätzliche Medikamentenanwendungen erforderlich machen können.
Die betroffene Frau braucht sich 3 Monate lang nicht um die Einnahme eines Präparates zu kümmern, bei schmerzhaften Menstruationen (Dysmenorrhoe) bzw. prämenstruellem Syndrom (PMS) oder Endometriose kann das völlige Ausbleiben von Blutungen durch die Unterdrückung der Eierstöcke vorteilhaft sein. Die Zuverlässigkeit der Verhütung ist hoch. Die Kosten sind mit denen der Pille vergleichbar.

Da die Regelblutung auch nach Absetzen des Präparates bis zu 2 Jahre lang ausbleiben kann, ist diese Methode für Frauen mit absehbarem Kinderwunsch nur bedingt geeignet. Zudem haben neue Untersuchungsergebnisse gezeigt, dass durch diese Art der Verhütung eine erhöhte Neigung zu Thrombosen verursacht wird, ein weiterer Grund, vor allem bei Frauen über 30 und bei rauchenden Anwenderinnen – für diese Frauen war eigentlich immer Werbung gemacht worden – diese Verhütungsmethode nicht zu empfehlen.